Die Rippengelenksblockierung. Therapie & Prophylaxe

Das Lösen einer Rippengelenksblockierung ist mit einem Impuls (plötzliche Kraftausübung), auf eine sehr sanfte Methode z.B durch einen Chirotherapeut möglich. Welche Methoden eingesetzt werden, hängen von der Erfahrung des Therapeuten und von Alter, Vorgeschichte und natürlich auch Wunsch des Patienten ab. Sanfte Methoden sind schmerzarm und von der Schädi­gungs­möglichkeit nicht risikoreicher einzustufen als normale Aktionen des Alltags. Diese können sein: Husten, Niesen, ins Leere treten oder Heben. Eine durch eine starke Osteoporose entkalkte Rippe kann leider schon bei solchen minimalen Krafteinwir­kungen brechen.

Bei den Manipulationsbehandlungen übt der Therapeut mit seinen Händen einen Impuls auf die Rippe aus, sodass die Blockierung überwunden wird.

Bei der sanften Behandlung stellt der Therapeut den Brustkorb des Patienten so ein, dass sich in dieser Position bei der Atmung hauptsächlich die betroffene Rippe bewegen würde. Jetzt legt der Therapeut seine Hand parallel auf die Rippe und fordert den Patienten dazu auf, gegen den Widerstand der Hand tief einzuatmen. Nach mehreren Atemzyklen löst sich die Blockierung auf.

Zu der Selbstbehandlung, die aber nur bei Rippe 4-8 (in diesem Bereich treten die meisten Blockierungen auf) funktioniert, setzt sich der Patient auf den Fußboden. Das Bein, das dem Schmerzpunkt (wir nehmen für dieses Beispiel einen linksseitigen Schmerz an) gegenüberliegt – also das rechte Bein -, wird bei gebeugtem Knie ca. 70 Grad zur rechten Seite geführt.

Nun wird der linke Arm auf Schulterhöhe nach vorne gehoben, im Ellenbogen angewinkelt und auf dieser Höhe zusammen mit dem Oberkörper, der aufrecht bleibt, soweit nach rechts gedreht, wie es möglich ist. Aus dieser Haltung wird der Ober­körper, bei weiter gehaltener maximaler Drehung, langsam über das rechte Bein gebeugt. Bei einer bestimmten Beugestellung wird sich der Schmerz des Rippengelenkes verstärken.

In dieser Position sollte man verharren, sich also nicht weiter vorbeugen und nochmals drauf achten, dass die maximale Drehung immer noch besteht. Jetzt sollte man ganz tief einatmen und dabei darauf achten, dass man die eingeatmete Luft gegen die schmerzhafte Stelle drückt und dort für mindestens 10 Sekunden verharrt. Macht man es richtig, verstärkt sich dabei der Schmerz am Schmerzpunkt deutlich. Dieses wiederholt man ca. 20 Mal. Meist hat sich dann die Blockade gelöst. Viel Erfolg!


Zur Prophylaxe sollten Sie auf Folgendes achten:
  • Niesen Sie nie mit zur Seite gedrehtem Kopf.
  • Anschnallen im 2-türigen Auto erfordert eine weite Oberkörperdre­hung. Nehmen sie den Gurt besser schon beim Einsteigen in die Hand. Drehen Sie sich im Auto vorne sitzend möglichst nicht mit dem Oberkörper weit nach hinten. Sowas passiert schnell, wenn man etwas von der Rückbank aufnehmen oder Kindern hinten zureichen will. Hier ist Vorsicht geboten!

Dr. med. Uwe Diedrich

Allgemeinarzt und Chirotherapeut mit niedergelassener Praxis in Norderstedt, Schleswig Holstein.

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