Der Bandscheibenvorfall Teil 2 : Typen/ Symptome
Der Bandscheibenvorfall hat verschiedene Symptome und wird in Typen unterteilt. Die Auswirkungen, die ein Bandscheibenvorfall (BSV) hat, sind davon abhängig, welche Bandscheibe betroffen ist bzw. an welcher Stelle der Bandscheibe (BS) der Vorfall liegt. Krankheits-Symptome machen meist nur die Bandscheiben, die sich nach hinten oder seitlich vorwölben. Dabei gibt es grob eingeteilt vier Typen, nämlich den medialen (1), mediolateralen (2) und lateralen Typ, wobei der letztere noch in den intraforaminalen (3), der direkt in das Nervenaustrittsloch hineingeht, und den weit lateralen (4) unterteilt werden kann. Mischformen sind bei größeren BSV häufig.
Die Beschwerden, die ein Erkrankter verspürt, werden wesentlich vom vorliegenden BSV Typ bestimmt.
Der mediale Bandscheibenvorfall drückt hauptsächlich auf das hintere Längsband und macht tiefe, intensive Kreuzschmerzen und eine Einsteifung der Wirbelsäule (man kann sich nicht mehr bücken). Teils verbiegt sich die Wirbelsäule C-förmig zur Seite, wobei man sich meist zur schmerzhafteren Seite hinneigt.
Der mediolaterale Bandscheibenvorfall drückt sowohl auf das Längsband als auch auf den Nerven, so dass jetzt auch eine Schmerzausstrahlung in das Bein auftritt. Der Erkrankte neigt sich meist zur dem Schmerz entgegengesetzten Seite. Selten kommt es zu Lähmungserscheinungen im Fuß oder Bein. Ist der Bandscheibenvorfall durch das hintere Längsband durchgebrochen, so ist der Rücken fast schmerzfrei, während das Bein heftigere Beschwerden macht. Dies ist ein häufiges Verlaufsbild beim Typ 2.
Der intraforaminale Bandscheibenvorfall macht hauptsächlich Beinschmerzen. Diese sind teils extrem. Man möchte sich das Bein am liebsten rausreißen. Häufig treten Lähmungen im Fuß oder Bein auf. Dieser Vorfall kann in Röntgenuntersuchungen (CT und MR) leicht übersehen werden, da die Vorfälle oft sehr klein sind. Trotzdem können Sie zu erheblichen Beschwerden führen.
Der laterale Bandscheibenvorfall drückt auf das sympathische Nervengeflecht und macht eher brennende Schmerzen oder, wie neuere Studien gezeigt haben, auch Funktionsstörungen von Organen, wie z.B. Blasenstörungen (Harnverhalt).
Ist der Bandscheibenvorfall sehr groß, so drückt er auf das Rückenmark oder dessen Ausläufer, den Conus.
Jetzt würden Blasenstörungen, wie Blasenschwäche, Inkontinenz oder Störungen beim Stuhlgang, (der Stuhl kann nicht mehr gehalten werden) auftreten.
Alles bisher Geschilderte bezieht sich hauptsächlich auf die Lendenwirbelsäule.
Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule drücken bedingt durch die räumlich engeren Verhältnisse meist auf den Nerven und führen entweder zu heftigen Schulterschmerzen bei Druck auf den 5. Nerv bzw. zu Armschmerzen bei Druck auf den 6. oder 7. Nerv.
Bandscheibenvorfälle der Brustwirbelsäule machen halbseitige, gürtelförmige Schmerzen, die oft von brennendem Charakter sind. Gefühlsstörungen in den Beinen können hier wie auch beim Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule vorkommen.