Antirheumatika. Medikamentöse Therapie bei Arthrose

Antirheumatika - Helfen Medikamente bei Arthrose?

Üblicherweise werden zur Therapie der Arthrose, sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Dabei handelt es sich um Substanzen wie Diclofenac, dessen bekanntester Vertreter Voltaren oder Ibuprofen ist. Antirheumatika verbessern sowohl den Schmerz, als auch eine etwaige Entzündung. Diese liegt bei der Arthrose jedoch meist nicht vor.

Als ernsteste Nebenwirkung bei der Aufnahme als Tablette, Zäpfchen oder Spritze ist die Blutung im Magen– Darmtrakt. Hier sind ca. 2000 Todesfälle in Deutschland pro Jahr zu nennen. Beachten Sie bitte, dass diese Nebenwirkungen unabhängig davon sind, wie Sie den Wirkstoff aufnehmen. Die im Blut gelöste Substanz verursacht die Blutung.

Auch bei Einnahme als Kapsel kommt es zu keinem direkten Kontakt zwischen Magenwand und Medikament! Das Zäpfchen oder die Spritze machen die gleichen Schäden wie die Tablette! Ein weiterer Nachteil dieser Substanzen ist nach neueren Forschungen, dass sie die Knorpelneubildung behindern. Der Prozess der Arthrosebildung wird beschleunigt.

Die Anwendung als Creme bringt nur vorübergehende Besserung.

Neuere NSAR (Celebrex, Bextra, Vioxx, Arcoxia), so genannte Cox 2 Hemmer, sollen die Gefahr von Magenblutungen nicht oder nur geringfügig erhöhen. Auch soll es keine Beeinträchtigung des Knorpelwachstums geben. Eines dieser Präparate, nämlich das Vioxx, ist jetzt wegen anderer Nebenwirkungen vom Markt genommen worden. Hier wurde eine Erhöhung des Risikos für Schlaganfälle und Herzinfarkte bei Dauereinnahme über mehr als 18 Monate festgestellt. Die Cox 2 Hemmer erscheinen zur Schmerzverminderung, falls sich mit der Zeit keine weiteren bisher unbekannte Nebenwirkungen zeigen sollten, eine sinnvolle Therapieoption darzustellen.

Dr. med. Uwe Diedrich

Allgemeinarzt und Chirotherapeut mit niedergelassener Praxis in Norderstedt, Schleswig Holstein.

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