Übungen in der Arthrosetherapie

Übungen und Training in der Arthrosetherapie

Sinnvolle Übungen in einer Arthrosetherapie sind Mobilisierungsübungen, Kräftigungsübungen und Ausdauerübungen.

Welche Vorteile bringt ein körperliches Übungsprogramm in der Behandlung der Arthrose? 

Unter der Voraussetzung, dass sich das Übungsprogramm auf die 3 Säulen der Therapie stützt, können folgende Verbesserungen eintreten:

1. Mobilisierung des Gelenkes (dadurch Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit)
2. Kräftigung der gelenksführenden Muskulatur
3. Verbesserung der Ausdauer

Was sind Mobilisierungsübungen?


Viele Arthritispatienten halten zur Schmerzentlastung die betroffenen Gelenkein einer gebeugten Haltung. Meist sind das Knie-oder Fingergelenke. Dadurch kommt es mit der Zeit zu einer Einschränkung der Streckbarkeit. z.B. kann das Knie dann nicht mehr gerade durchgestreckt gehalten werden. Zunehmende Schmerzen in der vorderen Oberschenkelmuskulatur und im Rücken wären die Folge.

Durch sanfte Streckübungen und chirotherapeutische Mobilisationen kommt es zu einer zunehmenden Beweglichkeit des Gelenkes. Endziel ist es, eine normale Beweglichkeit wiederherzustellen, was aber in fortgeschrittenen Fällen oft nicht möglich ist.

Streckübungen sollten im Übungsprogramm am Anfang stehen. Sie dienen auch zum Aufwärmen der Muskulatur. Mobilisierungsübungen sollten täglich durchgeführt werden.


Was sind Kräftigungsübungen?


Je kräftiger die gelenksführende Muskulatur ist, um so sicherer wird das Gelenk geführt und vor weiteren Schäden bewahrt. Kräftigungsübungen unterscheiden sich in isometrische und isotonische Übungen.

Isometrische Übungen gehen ohne Gelenksbewegung einher. Die Muskulatur wird über eine Zeit angespannt und wieder entspannt. Diese Übungen sind auch beim kranken Gelenk meist schmerzfrei durchführbar. Isotonische Übungen sind dagegen eher mit Schmerzen verbunden. Dabei wird gegen einen Widerstand (z.B. ein elastisches Band) eine Bewegung ausgeführt.

Kräftigungsübungen sollten dreimal pro Woche durchgeführt werden. Ein Übungssatz beinhaltet 8-10 Ausführungen pro Übung mit 8-10 Wiederholungen. Es sollten pro Tag drei Satzwiederholungen stattfinden.

Was sind Ausdauerübungen?

Ausdauerübungen wirken auf Herz und Lunge, so dass die Sauerstoffversorgung des ganzen Körpers verbessert wird und damit die Muskulatur durch vermehrte Energiebereitstellung besser trainierbar wird. Sie wirkt gewichtsmindernd und verbessert das ganze körperliche Befinden. Die einfachste Ausdauerübung ist Gehen! Andere Möglichkeiten sind Fahrradfahren, Schwimmen oder Tanzen.

Beachten Sie, um Überlastungen zu vermeiden, Ihre maximale Herzrate! Das ist die Herzfrequenz bis zu der Sie sich mmaximal belasten sollten. Sie sollten bei 60 bis 80 % der Maximalen Herzrate trainieren. Sie erhalten ihre maximale Herzrate indem Sie von 220 ihr Alter abziehen.

Im Alter von 50 Jahren beträgt die maximale Herzrate 220 – 50 = 170. Die Herzfrequenz sollte während des Trainings also zwischen 60 bis 80 % von 170 liegen (102 bis 136 Puls).

Beginnen Sie mit 15 Minuten Ausdauertraining dreimal pro Woche.

Steigern Sie die Zeit langsam auf täglich 30 Minuten. Achten Sie darauf, dass Sie sich während des Trainings noch gut unterhalten könnten. Wenn ihnen dafür die Luft fehlt, müssen Sie ihre Belastung verringern.

Üben Sie ohne zu reden, da sonst ihr Atem-rhythmus gestört wird. Alte Ansichten, dass man arthrotische Gelenke schonen sollte, sind nicht richtig. Belastungen verbessern die Situation! Das beste Trainingsgerät für das Knie ist das Fahrrad. Hierbei ist die Gewichtsbelastung des Gelenks am Geringsten.

Nehmen Sie erstmalig eine sportliche Tätigkeit auf, so beachten Sie, dass ihr Körper eine gewisse Zeit braucht, um sich der Situation anzupassen. Muskelschmerzen und Schlafstörungen können anfänglich auftreten.

Symptome einer Arthrose:

Bewegungseinschränkung
Bewegungsschmerz
Gelenksverdickung

Dr. med. Uwe Diedrich

Allgemeinarzt und Chirotherapeut mit niedergelassener Praxis in Norderstedt, Schleswig Holstein.

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