Die zervikale Myelopathie
Die zervikale Myelopathie (ZM) wird aufgrund ihrer variablen Symptomatik häufig nicht erkannt. Eine Frühdiagnose ist aber außerordentlich wichtig, da eine gute Prognose, in Bezug auf die neurologischen Störungen, nur durch eine Frühoperation erreicht werden kann.
Die ZM entsteht als Folge einer Halsmarkkompression, die meist durch eine zervikale Spondylose und nur in seltenen Fällen durch kongenitale Veränderungen hervorgerufen wird. Sie tritt meist erst im späteren Lebensalter (> 55 Jahre) auf, und ist hier der Hauptgrund für erworbene spastische Paraparesen. Das Krankheitsbild wird von folgenden Symptomen bzw. klinischen Zeichen geprägt.
Tonuserhöhung der Beinmuskulatur mit gesteigerten Eigenreflexen und Pyramidenbahnzeichen.
Schwächegefühl der Beine
Spastisch-ataktische Gangstörung (breitbeinig, ruckartig)
Gestörte Tiefensensibilität mit Gangunsicherheit im Dunklen
Parästhesie und/oder Dysästhesie in den Extremitäten
Gestörte Feinmotorik der Hände
Schmerzen im NSG
Störungen der Blasen– Dickdarmfunktion (Spätzeichen bei ca. 15% der Erkrankten)
Hyporeflexie und Atrophie der Muskulatur der oberen Extremität als Zeichen der Irritation des peripheren Neurons
Frühsymptome sind leichte spastische Gangstörungen, Taubheitsgefühle der Arme und Störungen der Feinmotorik der Hände.
Diagnostisch steht die Magnetzresonanz ganz im Vordergrund. Verstärkte T2 Signale zeigen den Kompressionsort des Myelons an. Es wird vermutet, dass die erhöhte Signalintensität der Ausdruck eines Ödems, einer Entzündung, einer Ischämie oder einer Gliose ist.
Welche Faktoren sprechen für eine operative Therapie?
Konservative Therapien führen bei 30-50% der Betroffenen zu einer erheblichen Verschlechterung des neurologischen Befundes und der Funktionen im alltäglichen Leben. Kleine Traumatisierungen können zu erheblichen Schädigungen führen (oft hoher Querschnitt)
Wird eine operative Versorgung spätestens bis zu 1 Jahr nach Symptombeginn durchgeführt, profitieren die Patienten am meisten.