MR Diagnostik von Muskelverletzungen
Verletzungen treten hauptsächlich in den Muskeln auf, die zwei Gelenke überspannen, vorwiegend exzentrische Kontraktionsarbeit leisten und einen hohen Anteil an Typ 2 Fasern enthalten. Dabei ist der Übergang von Muskel zur Sehne besonders gefährdet.
Die meisten Muskelverletzungen finden sich an den unteren Extremitäten. Besonders verletzungsgefährdet sind folgende Muskelgruppen: Rectus femoris, biceps femoris, semitendinosus, caput medialis des gastrocnemius und die Adduktoren. Unzureichendes Aufwärmen und Dehnen vor sportlicher Betätigung, unzureichende Muskelstärke- bzw. belastbarkeit, und zu frühe Wiederbelastung nach Verletzung sind Risikofaktoren.
Indikationen zur MR Diagnostik sind Lokalisation und Ausmaß der Verletzung zu dokumentieren.
Bei der akuten Muskelverletzung finden sich im MR zwei Hauptbefunde:
1. Eine Muskeldeformität und
2. Zonen erhöhter Signalintensität als Zeichen eines Ödems oder einer Einblutung.
Eine Einteilung der Verletzung in Grade ist anhand des MR–Befunds definiert.
Grad 1: Erhöhte intramuskuläre Signalintensität ohne strukturelle Verletzung
Grad 2: Partieller Riss mit begleitendem Ödem oder Hämorrhagie (zeigt sich durch Signalerhöhung im T1 und T2 gewichteter Aufnahme bedingt durch Methämoglobin)
Grad 3: Kompletter Riss des Muskel-Sehnen Übergangs mit Ödem und Hämorrhagie. Es findet sich meist eine Retraktion des Muskels.
Bei einer chronischen Muskelverletzung finden sich meist normale Darstellungen in den T1 Aufnahmen, während sich die Verletzung in den T2 Aufnahmen deutlich abzeichnet.