Die lumbosacrale Übergangsstörung

A.Castellvi et.al. Lumbosacral transitional vertebrae and their relationship with lumbar extradural defects. Spine 1984;9(5):493-495
Klassifizierung:
Typ 1: Dysplastischer dreiecksförmiger processus transversus LWK 5, (A) einseitig (B) beidseitig, mit vertikaler Höhe von mindestens 19 mm
Typ 2: Inkomplette Lumbalisation oder Sacralisation (A) einseitig (B) beidseitig Pseudogelenk zwischen dem Processus transversus und dem Sacrum.
Typ 3: Komplette Lumbalisation oder Sacralisation (A) einseitig (B) beidseitig Sacrum und. Processus transversus sind knöchern miteinander verbunden.
Typ 4: Gemischt (z.B .Typ 2 auf einer Typ 3 auf der anderen Seite).
Schwerdtner H. Manuelle Medizin 1986;24;11-15
Die lumbosacrale Übergangsstörung (LSÜ) ist ein prädestinierender Faktor für Lumbalgien.
Sie ist ein Hauptgrund für Schmerzrezidive nach chirotherapeutischen Eingriffen. Eine Rotationsmanipulation sollte bei der asymmetrischen Form (A) oder Typ 4 nicht erfolgen. Therapeutisch besser die Traktionsmanipulation.
Avrahami E. Et al.: Computerized tomography, clinical and X-ray correlations in the hemisacrallized 5th lumbar vertebra. Clin Rheumatol 1986;5(3):332
Bei 120 Patienten mit einer Hemisacralisation fanden sich in 50% eine Skoliose, in ca 30% Bandscheibenschäden und in ca 60% eine Sklerosierung der ISG.
Wigh RE. Transitional lumbolumbosacral discs. 1981; Spine (March/April)
Eine Erhöhung der Inzidenz von Bandscheibenvorfällen im Segment oberhalb der LSÜ ist für den Typ 2 gegeben.
Das Bertolotti-Syndrom beinhaltet den Komplex aus asymmetrischer LÜS und einem Bandscheibenvorfall im Segment L4/5. Im Falle einer operativen Versorgung des Vorfalls müssen hierbei L4 und L5 mit dem Sacrum fusioniert werden. Die Bandscheibe im Segment der Übergangsstörung hingegen ist meist hypoplastisch und zeigt keinen Bandscheibenvorfall.